Smooth durch die Tage vor den Tagen: 7 Tipps gegen PMS

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Tipps gegen PMS

Gehörst du auch zu den Frauen, die an den Tagen vor der Menstruation von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde mutieren? Knurrst du deinen Partner/Kinder/Kollegen wegen jeder Kleinigkeit an? Oder bist du in den Tagen vor den Tagen weinerlicher und fühlst dich körperlich so aufgequollen wie das Michelin-Männchen?

Willkommen im Club! Rund zwei Drittel aller Frauen leiden unter PMS.

Glücklicherweise lassen sich viele Beschwerden mit natürlichen Mitteln lindern. Hier erfährst du wie…

Über die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter kennen in den 4 bis 10 Tagen vor Einsetzen der Menstruation prämenstruelle Beschwerden. Ca. ein Viertel davon leidet unter dem sogenannten „Prämenstruellen Syndrom“ (PMS).

Unter PMS sind offiziell bis zu 150 verschiedene sowohl psychische, als auch physische Symptome zusammengefasst, unter denen wir Frauen in unterschiedlicher Ausprägung und Häufigkeit leiden.

Dazu gehören:

  • Gewichtszunahme durch Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Hautveränderungen (Pickel, Akne)
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Unterleibsschmerzen
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Heißhunger oder Appetitlosigkeit
  • Schmerzhafte Spannungen und Schwellungen der Brüste (Mastodynie)
  • erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
  • Migräne
  • Aktivierung von Entzündungsherden im Körper
  • Antriebslosigkeit
  • Schlafstörungen
  • extreme Stimmungsschwankungen:
  • depressive oder manische Stimmungen
  • Angstzustände
  • Reizbarkeit/Aggressivität
  • Tränenausbrüche/Weinerlichkeit
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Gefühl von Überforderung

In extremen Fällen können die Symptome so stark ausfallen, dass sie die familiären und sozialen Beziehungen extrem belasten können und zu vorübergehender Arbeitsunfähigkeit führen (In England wurde PMS in den 80er Jahren in zwei Mordfällen sogar von einem Gericht als mildernder Umstand für die Beschuldigten gewertet!).

Mit Einsetzen der Periode verschwinden die Symptome und wir sind wieder wie ausgewechselt und sanft wie ein Kätzchen 🙂

Die Ursachen für PMS sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Es wird aber vermutet, dass vor allem hormonelle Veränderungen und Serotoninschwankungen im weiblichen Zyklus damit zusammenhängen. Oft kann ein Progesteronmangel (und ein damit einhergehender relativer Östrogenüberschuss) in der 2. Zyklushälfte die Ursache für zahlreiche Beschwerden sein.

So wie die Bandbreite und Intensität der Beschwerden von Frau zu Frau unterschiedlich ist, mögen auch die Ursachen in unterschiedlicher Hormonlage, Stoffwechsel und Lebensführung begründet liegen.

Es kommt erschwerend hinzu, dass die Menstruation in der heutigen Zeit von uns Frauen als ein lästiges Übel oder „biologischer Nachteil“ wahrgenommen wird. Wir versuchen, unabhängig von unseren zyklischen Befindlichkeiten im Alltag zu funktionieren und die Periode wird dabei nur als störend empfunden.

Hierdurch und durch die Einnahme der Pille haben wir den Bezug zu den natürlichen Schwankungen innerhalb unseres Zyklus und zu dem natürlichen „Fluss“ der Menstruation verloren.

Bei mir selbst haben sich nach Absetzen der Pille vor ca. 6 Jahren die PMS- Beschwerden zunächst verschlimmert (da die Pille den Eisprung verhindert, unterliegen Frauen, die die Pille nehmen, zwar nicht so starken hormonellen Schwankungen, setzen sich jedoch anderen Risikofaktoren aus).

Diese Zeit fiel auch mit meiner „Soja-Phase“ zusammen, was das hormonelle Ungleichgewicht eine zeitlang noch verschlimmert hat (hierzu habe ich in diesem Artikel schon etwas geschrieben).

Dank guter Beratung und Recherche konnte ich die Beschwerden im Lauf der Zeit auf natürliche Weise lindern.

Es ist wichtig, dass du die Ursachen für deine Beschwerden zunächst von deinem/r Frauenarzt/in abklären lässt. Wenn schwerwiegende hormonelle Störungen und/oder andere organische Ursachen ausgeschlossen werden können, kannst du viele der Symptome auf natürliche Art und Weise lindern.

Ich habe für dich hier einmal die besten und zuverlässigsten natürlichen Maßnahmen zusammengefasst.

Die TOP 7 Tipps gegen PMS:

#1 Vitalstoffe und Vitamine

  • Calcium: Calciumspiegel sinken ca. 10 Tage vor der Periode und können eine Reihe von PMS-Beschwerden verursachen. Achte gerade in der 2. Zyklushälfte auf eine ausreichende Calciumzufuhr durch Milchprodukte (z.B. probiotische Joghurts, Käse), Tahini (Sesampaste), Brokkoli, Paranüsse, Walnüsse, Mandeln, Garnelen, Müsli, Vollkornbrot oder durch ein Calciumpräparat.
  • Magnesium: Frauen mit zu niedrigen Magnesiumspiegeln leiden mehr unter PMS. Magnesium ist wichtig für das Nervensystem und eine ausreichende Zufuhr kann sich sehr positiv auf PMS-Beschwerden auswirken. Du findest es z.B. in Obst (z.B. Feigen, Zitronen, Pampelmusen, Bananen, Rosinen, Trockenobst), Gemüse (z.B. Kartoffeln, Spinat, dunkelgrünes Blattgemüse), Nüssen (z.B. Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen), Milch, Fleisch, Leber, Vollkornprodukten (z.B. Dinkel, Weizenkeime), Hülsenfrüchten, Hirse, Schellfisch, Meeresfrüchten (z.B. Muscheln). Alternativ bietet es sich an, in der 2. Zyklushälfte zusätzlich ein Magnesiumpräparat einzunehmen.
  • Vitamin B6: Vitamin B6 kann – vor allem in Verbindung mit Magnesium – PMS-Symptome lindern. Vitamin B6 hilft vor allem bei Wasseransammlungen und Brustspannen. Du findest das Vitamin in Avocados, Bananen, dunkelgrünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten, Weizenkeimöl, Hefe, Erdmandelflocken, Haferflocken, Mandelmus, Fleisch (z.B. Hühner-, Schweinefleisch), Fisch (z.B. Lachs), Vollkornprodukten und Nüssen. Oder du lässt dich in der Apotheke zu einem guten Nahrungsergänzungsmittel beraten.

#2 Heilpflanzen

  • Mönchspfeffer (oder: Agnus Castus bzw. Keuschlamm) wird seit über 2000 Jahren als sehr wirksame Heilpflanze für Frauenleiden angewendet. Mönchspfeffer gehört zu den am besten erforschten Heilpflanzen und ist in Deutschland für die Behandlung von hormonellen Beschwerden der Frau, wie z.B. unregelmäßige Periode, PMS und Brustspannen arzneilich anerkannt. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch soll Mönchspfeffer helfen können. Die Wirkstoffe von Mönchspfeffer unterdrücken die Freisetzung von Prolaktin und regulieren damit die Progesteronproduktion (die in der 2. Zyklushälfte wichtig ist). Du kannst dir Mönchspfeffer von deinem/r Arzt/in verschreiben lassen oder es in der Apotheke kaufen. Es reicht allerdings keine kurzfristige Einnahme, die empfohlene Mindestanwendungsdauer, um eine spürbare Wirkung zu erzielen, liegt bei drei bis vier Monaten. Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen mit Mönchspfeffer gemacht.
  • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) gilt als klassisches Heilkraut gegen Frauenbeschwerden und bei Kinderwunsch. Es wirkt durch seine gelbkörperregulierende Wirkung harmonisierend auf das Hormon- und Nervensystem und kann PMS-bedingte Beschwerden ausgleichen. Die beste Wirkung erzielst du durch regelmäßige Einnahme – entweder als Alchemilla-Urtinktur (aus der Apotheke) oder durch Tee aus getrockneten Frauenmantelblättern. Auch mit Frauenmantel habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
  • Shatavari gilt als die bedeutsamste ayurvedische Heilpflanze für Frauen. Wörtlich bedeutet Shatavari „die Frau, die 100 Männer hat“ Da kann ja nichts mehr schiefgehen 😉 Shatavari wird unter anderem eingesetzt bei Menstruationsbeschwerden, PMS, unerfülltem Kinderwunsch, Wechseljahresbeschwerden oder Erschöpfungszuständen. Es wirkt aufbauend auf die Geschlechtsorgane und wirkt hormonausgleichend. Du kannst es als Pulver in heißes Wasser, Milch oder Smoothies einrühren.

#3 Omega3-Fettsäuren

Omega3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können zahlreiche PMS-Beschwerden lindern. Du findest sie vor allem in Kaltwasserfisch (Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch) oder in Leinöl. Du kannst ab Eisprung in der 2. Zyklushälfte auch ein gutes Fischöl-Präparat einnehmen. Lass dich am besten im Reformhaus oder einer Apotheke beraten.

#4 Ernährung

Durch die richtige Auswahl an Lebensmitteln kannst du deine PMS-Beschwerden deutlich mildern. Am besten ist eine leichte, salzarme und basische Kost aus frischem Obst, Gemüse und Ballaststoffen und mit möglichst niedrigem glykämischen Index. Eine Aufstellung über basische Lebensmittel findest du hier.

Außerdem solltest du in der 2. Zyklushälfte auf Kaffee verzichten bzw. den Konsum deutlich einschränken. Denn Koffein mindert die Aufnahme von Magnesium und Vitamin B aus der Nahrung, was z.B. Spannungsgefühl in den Brüsten verstärken kann.

Auch Alkohol verschlimmert PMS-Symptome. In der Leber werden Hormonüberschüsse abgebaut. Wenn sie jedoch mit der Alkoholentgiftung überstrapaziert ist, kann der Hormonhaushalt leicht aus dem Gleichgewicht geraten.

Viele Frauen haben vor der Periode Heißhunger auf Süßigkeiten. Zu viele einfache, raffinierte Kohlenhydrate (wie Zucker, Weißmehl) beschleunigen jedoch das Ausschwemmen von Magnesium aus dem Körper, was – wie oben erwähnt – die PMS-Symptome verschlimmern kann.

Bad news für Schoki-Fans: Schokolade kann PMS-Beschwerden verstärken 🙁

Reduziere daher den Konsum von einfachen Kohlenhydraten bzw. wähle komplexere Kohlenhydrate, wie z.B. aus Vollkornbrot, Wildreis und Gemüse.


# 5 Akupunktur

Akupunktur kann auf wunderbar sanfte Weise gegen PMS-Symptome helfen. Die Akupunktur kann Blockaden in der Lebensenergie (Qi) lösen und wieder in Fluss bringen. Das gilt auch für das hormonelle Gleichgewicht. Ich habe selbst sehr gute Erfahrungen mit Akupunktur und Menstruationsbeschwerden bzw. PMS gemacht.

#6 Regelmäßige, moderate Bewegung

Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und wirkt Wasseransammlungen im Gewebe entgegen. Zu viel und zu extremer Sport können die Beschwerden wiederum verschlimmern. Lass es ruhiger angehen: Yoga, Radfahren, schwimmen oder spazierengehen tun in dieser Zeit einfach besser.

#7 De-stress

Wann immer du kannst, versuche, dir Ruhe zu gönnen und dir regelmäßige Auszeiten zu schaffen. Aktive oder passive Entspannungsmethoden können gegen PMS-Beschwerden helfen. Meditation, geführte Visualisierungen, Entspannungsmusik, ein warmes Bad oder ein Abend auf dem Sofa mit Wärmflasche und einem guten Buch (oder Film) tragen zum bewussten Entspannen und damit zum seelischen Gleichgewicht bei. Die zweite Zyklushälfte steht für mehr Einkehr und Rückzug. Dieses solltest du – wann immer möglich – berücksichtigen und dir selbst zugestehen.

 

Je mehr wir „im flow“ mit unserem Zyklus sind und auf unsere Körpersignale und Bedürfnisse achten, umso leichter und beschwerdefreier verläuft die Zeit vor und während der Menstruation. Sind wir permanent gestresst und im Widerstand gegen alles, was mit unsere Periode zusammenhängt, können sich die PMS-Symptome sogar noch verschlimmern. Sind wir dagegen im Einklang mit unseren ganz persönlichen Schwankungen im Zyklus, können wir lernen, den Menstruationszyklus als etwas natürliches wahrzunehmen und mit ihm und seinen unterschiedlichen Phasen „zu fließen“ (siehe hierzu auch den interessanten Artikel der US-Ärztin Dr. Christiane Northrup über die Weisheit des Menstruationszyklus)
Leidest du unter PMS-Beschwerden? Welches sind deine Tipps für die Tage vor den Tagen?

Bleib fröhlich und gesund und komm smooth durch den Zyklus 🙂

Cristina

 

Weiterführende Bücher  zum Thema:

Cristina

Autor: Cristina

Cristina ist Bloggerin, Avocado-Junkie und Healthy-Food-Lover. Auf ihrem Blog schreibt sie regelmäßig über gesunde Ernährung, Balance und gibt alltagstaugliche Tipps für einen HappilyHealthy Lifestyle.

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